Was macht Histamin im Hundekörper?

15. Dez. 2023 🞄 3 Minuten Lesezeit
Histamin ist ein vielseitiges Molekül, das sowohl im menschlichen als auch im Hundekörper eine wichtige Rolle spielt. Es ist an verschiedenen physiologischen Prozessen beteiligt und kann, wenn es nicht ordnungsgemäß verarbeitet wird, zu Gesundheitsproblemen führen. Es wird angenommen, dass eine Histaminintoleranz auf einen Mangel des gastrointestinalen Enzyms Diaminoxidase (DAO) zurückzuführen ist und daher der Nahrungsbestandteil Histamin im Magen-Darm-Trakt nicht richtig abgebaut und/oder absorbiert wird. Die Beteiligung der Magen-Darm-Schleimhaut an verschiedenen Störungen und Krankheiten, von denen einige unbekannten Ursprungs sind, und die Wirkung einiger Medikamente scheinen die gastrointestinale Aktivität zu reduzieren.

Die Rolle von Histamin im Immunsystem

Histamin wird von Mastzellen und basophilen Granulozyten freigesetzt, um auf allergische Reaktionen und Infektionen zu reagieren. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Auslösung von Immunreaktionen, indem es Entzündungen auslöst und die Durchlässigkeit der Blutgefäße erhöht. Dies erleichtert die Anlockung von Immunzellen an den Infektionsort.
 
Zusätzlich beeinflusst Histamin die Magen-Darm-Funktion, indem es die Produktion von Magensäure anregt. Dieser Prozess ist hilfreich bei der Verdauung von Nahrung. Im Gehirn spielt Histamin eine wichtige Rolle bei der Regulation des Schlaf-Wach-Zyklus. Es fördert die Wachheit und Aufmerksamkeit, was zur Erhaltung eines normalen Schlafmusters beiträgt. Histamin kann auch den Blutdruck beeinflussen, indem es die glatte Muskulatur der Blutgefäße entspannt oder kontrahiert, abhängig von den beteiligten Rezeptoren. Dies trägt zur Regulierung des Blutdrucks bei.
 
Trotz seiner wichtigen Funktionen kann eine Histaminintoleranz beim Hund auftreten, was bedeutet, dass der Hund Schwierigkeiten hat, Histamin ordnungsgemäß abzubauen und zu verarbeiten. Eine der häufigsten Auswirkungen der Histaminintoleranz beim Hund sind Magen-Darm-Probleme. Diese können sich in Form von Verdauungsstörungen wie Durchfall, Erbrechen, Blähungen und Bauchschmerzen äußern. Diese Beschwerden können den Hund erheblich belasten und zu einer verringerten Lebensqualität führen.
 
Zusätzlich können Hautprobleme auftreten, darunter Juckreiz, Hautausschläge, Hautrötungen und Ekzeme. Diese Symptome beeinträchtigen nicht nur die Hautgesundheit des Hundes, sondern können auch zu chronischem Unbehagen führen. Atemwegsprobleme wie Husten, Niesen und eine verstopfte Nase (ja, auch bei Hunden) können ebenfalls auftreten, was die Atmung und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen kann.
 
Histaminintolerante Hunde können auch allgemeines Unwohlsein erleben, das sich in Form von Lethargie, einem Verlust des Appetits und insgesamtem Unbehagen äußern kann. Dies kann die Lebensfreude des Hundes erheblich beeinträchtigen. Histaminintoleranz kann beim Hund auf verschiedene Weisen auftreten, darunter Enzymmangel, genetische Veranlagung oder eine gestörte Regulation der Histamin-Rezeptoren.

Histamin reguliert die Magensäure

Im Magen reguliert Histamin die Produktion von Magensäure. Es aktiviert die sogenannten H2-Rezeptoren auf den Zellen des Magens und fördert so die Säureproduktion. Dies ist wichtig für die Verdauung von Nahrungsmitteln. Diese Aktivierung führt dazu, dass die Magenzellen mehr Magensäure produzieren. Warum ist das wichtig? Weil Magensäure dabei hilft, die Nahrung zu verdauen. Sie zersetzt die Nahrungsmittel, die Hunde essen, in kleinere Teile, damit deren Körper die Nährstoffe besser aufnehmen kann.
 
Wenn Hunde ein Stück Fleisch essen, hilft die Magensäure, das Protein in kleine Bausteine aufzuspalten, die der Körper verwenden kann. Ohne ausreichende Magensäure würde die Verdauung beeinträchtigt, und es könnten nicht alle Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen. Die erhöhte Magensäureproduktion trägt dazu bei, die Verdauung von Nahrungsmitteln zu erleichtern, insbesondere bei proteinreichen Mahlzeiten. Allerdings kann ein übermäßiger Anstieg der Magensäureproduktion bei einigen Hunden zu Magenproblemen wie Sodbrennen oder Magenreizungen führen. In einigen Fällen kann eine Histaminintoleranz beim Hund zu einer übermäßigen Freisetzung von Histamin führen, was wiederum zu einer übermäßigen Magensäureproduktion führt. Dies kann zu Magen-Darm-Problemen führen. Ein immerwährender Kreislauf den es zu durchbrechen gilt.

Pro- und Präbiotika bei Histaminintoleranz

Um dieser Problematik entgegenzuarbeiten, ist es wichtig , dem betroffenen Hund mit einer gut ausgewogenen Ernährung nebst auf die Magen-Darmproblematik zugeschnittenen Behandlung von Pro- und Präbiotika Abhilfe zu schaffen. So wie es im vorherigen Blogbeitrag schon beschrieben wurde.
 

Weiterführende Informationen können gerne hier eingeholt werden.

Joe Rahn Verhaltens- und Ernährungsberatung/Diätetik

Joe Rahn
Verhaltens- und Ernährungsberatung/Diätetik

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