Jedes Futtermittel enthält Energie. Dabei liefert eine optimale Komposition in Verbindung mit der richtigen Futteraufnahmemenge alle Brennstoffe, die der Stoffwechsel braucht. Hier werden nun die Gründe für unterschiedlichen Energiebedarf erläutert und wichtige Begriffe geklärt.
Atmung, Herzschlag mit Blutkreislauf und viele innere Prozesse, die auch bei absoluter Ruhe ablaufen, wollen aus dem Erhaltungsbedarf
bestritten werden. Alles, was über den Erhaltungsbedarf bei absoluter Ruhe hinausgeht, entspricht schon einer körperlichen Leistung. Und für jede Aktivität wird schon etwas mehr an Energie benötigt, die aus dem Futter zu decken ist.
Beim Hund gibt es für verantwortungsbewusste Tierhalter, die sich nicht auf Augenmaß oder Fingerspitzengefühl verlassen wollen, eine
experimentelle Möglichkeit zum Herausfinden der optimalen Energiezufuhr, sprich Fütterungsmenge. Unter täglichem Wiegen des Tieres wird die Nahrungsmenge solange leicht variiert, bis das Körpergewicht drei Wochen lang, ohne einschneidende Veränderung bei der geleisteten Aktivität (welche auch täglich in etwa gleich bleiben sollte), konstant bleibt.
Selbst Tiere der gleichen Art können mit sehr unterschiedlichen Futterenergiemengen zurechtkommen. Auch innerhalb einer Rasse gibt
es teils erhebliche Schwankungen der optimalen Zuführung von Brennwerten. Dies ist dann, genau wie bei uns Menschen, individuell bedingt.
Jede Änderung an den Haltungsbedingungen führt zu Änderungen des Energiebedarfs. Muskelarbeit, also Bewegungsleistung, wurde
als Haupteinflussfaktor ja schon genannt. Beispiele sind beim Hund die Steigerung vom Wohnungsaufenthalt über den täglichen
Spaziergang bis zur ausgedehnten Wanderung am Wochenende. Arbeitshunde bei der Jagd, im Wach- und Schutzdienst oder Hütehunde sowie die Sportler unter den bellenden Vierbeinern brauchen natürlich mehr Energie und fressen demgemäß ganz anders als ihre mehr oder weniger bequemen Wohnungs“kollegen“
In der Natur und bei der Wildart Wolf als Stammform unseres Haustieres Hund kann man ein sehr breites Spektrum an möglichen
Beutetieren bis hin zum Aas (bereits tote, nicht selbst erlegte tierische Mahlzeiten) beobachten. Trotz dieser Vielfalt von Mäusen
und anderen Kleinnagern über (junge) Kaninchen und Vögel bis hin zu vom Rudel erbeuteten größeren Säugern oder auch mal einem
exotischen Amphibien- oder Reptilien-Menü stellt man bei der Analyse auf Inhaltsstoffe eine sehr große Ähnlichkeit aller tierischen
Bestandteile fest.
Die Katze als strikter Faunivore („Carnivore“) nimmt pflanzliche Bestandteile in der Natur nur indirekt und über den Verdauungstrakt
ihrer Beutetiere auf. Das Fressen von Gras dient lediglich der Reinigung des Magens (gemeinsames Hervorwürgen mit bei der Fellpflege verschluckten Haaren) oder des Darmes durch beschleunigtes Herausbefördern der lästigen Haarballen (sogenannte Bezoare). Mit Ernährung hat dies nichts zu tun, da das zerbissene Gras komplett unverdaut wieder erscheint. Es hat also kein Stoffwechsel stattgefunden, wie er für eine Klassifizierung als „Ernährung“, nämlich Versorgung mit Nährstoffen nötig wäre.
Etwas anders ist dies bei den hundeartigen „Carnivoren“, den Caniden: auch hier wird Gras zur Magen-Darmpflege gefressen, bei Untersuchungen des Kotes werden jedoch gewisse Abbauvorgänge registriert. Der Verdauungskanal von Wolf/Hund ist in eingeschränktem Maße, aber doch etwas mehr als der der Katze in der Lage, pflanzliche Bestandteile der Nahrung zumindest teilweise zu verwerten. Auch im natürlichen Nahrungsspektrum des Wolfes schlägt sich dies nieder: auch ohne Not und somit freiwillig und zusätzlich nimmt die Hundeverwandtschaft auch mal einen pflanzlichen Happen zusätzlich. Quasi als Dessert werden in freier Natur durchaus Beeren, Pilze, Wurzeln und sogar Kräuter ab und zu als Ergänzung der tierischen Beute aufgenommen. Ansonsten gilt das für die Katze Gesagte, nämlich dass der Hauptaufnahmeweg pflanzlicher Nahrungsbestandteile der indirekte über den Verdauungskanal der Beute ist.
Typische Beutetiere des Wolfes bestehen durchschnittlich aus:
ca. 30 – 35 % | Muskelfleisch |
ca. 10 – 15 % | Knochen |
ca. 10 – 15 % | Fett |
ca. 5 – 10 % | Haut |
ca. 3 – 5 % | Blut und Lymphe |
ca. 8 – 10 % | Innereien |
In Nährstoffen ausgedrückt, setzt sich ein Beutetier wie folgt zusammen:
ca. 65 – 70% | Wasser |
ca. 15 – 20% | Proteine / Eiweiße |
ca. 10 – 15% | Fette |
ca. 5% | Asche (Mineralstoffe) |
Eine optimale Ration für unseren Hund setzt sich demnach zusammen aus:
ca. 70 – 90 % | tierischen Bestandteilen |
ca. 30 – 35 % | Muskelfleisch |
ca. 30 – 35 % | Pansen / Blättermagen |
ca. 10 – 15 % | Knochen |
ca. 5 % | Innereien (Leber, Niere) |
ca. 10 – 30 % | pflanzlichen Bestandteilen |
ca. bis zu 3 % | Futtermittelergänzungsstoffen |
Die benötigte Futtermenge ist von Hund zu Hund sehr unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren (Rasse, Alter, Gesundheit, Klima etc.) ab.
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