Vitaminbezeichnungen mit Synonymen und Beispiele für ihre Funktionen und natürliche Quellen
Vitamine gehören für alle höheren Organismen zu den lebenswichtigen Mikro-Nährstoffen. Genau wie bei Mineralien (in Kleinmengen) und Spurenelementen (in Kleinstmengen) ist ihr Vorhandensein neben Wasser und Ballaststoffen als dringend notwendige Ergänzung der Hauptnährstoffe Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate unabdingbar.
Wichtig ist die Kenntnis von Zielort oder Wirkungsweise der Vitamine im Organismus. Hier alle bisher bekannten und teils eingehend erforschten Vitamin-Wirkungen zu nennen, würde viel zu weit gehen. Wesentlich ist, die bei allen Tiergruppen und daher auch bei Hunden gleichen Vitaminziele und unter ihnen die wichtigsten zu kennen. Grundsätzlich gilt, dass fettlösliche Vitamine (A, D, E, K) und auch etwas B12 in den Körpergeweben gespeichert werden können, alle anderen wasserlöslichen dagegen nicht. Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, müssen sie daher ständig zur Verfügung gestellt werden. Weil die Speicherung der Fettlöslichen auch einmal ein schädliches „Zuviel“ bedingen kann, hat der Gesetzgeber für D-Vitamine, bei Nutztieren auch für A, eine Beschränkung der Einsatzmenge in Alleinfuttermitteln vorgenommen. Unsere Tabelle gibt eine Übersicht zu Funktionen, die im Normalzustand eines gesunden Organismus erfüllt werden.
Vitaminbezeichnungen und Beispiele für ihre Funktionen | Vitaminbezeichnungen mit Synonymen und Beispiele für natürliche Quellen | In welchem Produkt: | |
A | Aufbau Sehpurpur, Schutz, Regeneration / Augen, Haut, Schleimhäute | Retinol Leber, grünes und gelbes Gemüse, Milch, Butter | |
D | Calcium- und Phosphorstoffwechsel / Knochen, Niere | Calciferol Leber, Fische | |
E | Stoffwechsel, Fruchtbarkeit, Oxidationsschutz im Körper / Muskeln, Keimdrüsen, Hormone | Tocopherol Erbsen, Grünkohl, pflanzliche Öle und Fette | |
K | Blutgerinnungssystem / Blut, Zellen | Koagulationsvit. Leber, Milch, grüner Salat, Blumenkohl, Tomaten | |
B1 | Kohlenhydratstoffwechsel, Nervenfunktionen / Nervengewebe, Herzmuskel; Schutzfunktion im Magen-Darm-Trakt B2; Unterstützt Enzyme im Eiweiß- und Fettstoffwechsel | Thiamin, Aneurin Vollkornprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Fleisch | |
B6 | Verdauungshilfe bei vielen Abbauvorgängen / Darm | Pyridoxin, Adermin Soja, Kartoffeln, Fleisch, Fisch | |
B2 | Riboflavin Milch, Käse, Fleisch, Vollkorn | ||
B12 | Blutbildung, Wachstum, Anämieverhinderung | Cobalamin Eier, Quark, Fisch, Milch | |
Biotin Vit. H, B7 | Kohlenhydrat- und Fettsäurensynthese | Innereien, Sojabohne, Milch | |
Folsäure | Zellteilung und -erneuerung, Antikörperbildung / Blut und Lymphsystem | Geflügel- und Schweineleber, Weizenkeime, diverse Kohlsorten | |
Nicotinsäure(amid), Niacin, Vit. B3, Vit. PP | Enzyme des Energieumsatzes, Schutz und Funktionserhalt / Haut, Verdauung, Herz, Nerven | Seefisch, Schweine- und Geflügelfleisch, Vollkorn, Erbsen, Lachs | |
Pantothensäure | Nährstoffabbau, Enzymunterstützung, Pigmentierung / Verdauungskanal, Haut, Schleimhaut, Haare | Kalb- und Rindfleisch, Truthahn, Wassermelone, Leber, Broccoli, Blumenkohl | |
C, Ascorbinsäure | Eisenaufnahme aus Nahrung, Hormonbeeinflussung, Abwehrkraft-Steigerung / Zellen, Bindegewebe, Knochen | Zitrusfrüchte, schw. Johannisbeeren, Erdbeeren, Kartoffeln, Paprika, Blumenkohl, Tomate |
Es steht fest, dass in allen Fällen besonderer Belastungen des Organismus ein höherer Vitaminbedarf auftritt, der durch geeignete Präparate - hier also Ergänzungsfuttermittel - zeitlich begrenzt gedeckt werden muss. Hierzu wäre vor allem das Fortpflanzungsgeschehen zu nennen, wobei alle vorbereitenden Abläufe und die nachgeschalteten Aufzuchtaktivitäten hinzuzurechnen sind. Auch kranke Tiere und solche in der Gesundungsphase brauchen mehr Vitamine, ja schon Transport, Futter- und Haltungsumstellung oder sogar eine Impfung sorgen für kurzfristigen Mehrbedarf. Gerade unter diesen Umständen wird zudem oft weniger gefressen und so die normale Vitaminzufuhr über die Nahrung trotz Mehrbedarf gedrosselt.
Leider ranken sich auch zahlreiche Gerüchte um Vitamine: Sie sollen dick machen, Mineralstoffe ersetzen können, ja potenzsteigernd und krebsheilend wirken, C soll B12 zerstören, der Körper könne ferner zwischen natürlichen und synthetischen Vitaminen unterscheiden und so weiter und so fort. Zu derartigen Aussagen kann nur angemerkt werden: Vergessen Sie's!
Unabänderliche Tatsache ist, dass alle Vitamine für eine ausgewogene Ernährung gebraucht werden und zwar im richtigen Maß. Besonders wichtig für unsere Heimtiere ist die zusätzliche Verabreichung, wenn als Hauptfutter (oft ausschließlich) unvitaminierte Grundmischungen oder vitaminarme Zutaten gegeben werden.
Mehr hierüber erfährst du im kostenfreien BARF Ratgeber.