Sodbrennen beim Hund: Ursachen, Symptome und Behandlung

01. Nov. 2023 🞄 14 Minuten Lesezeit

Unsere Hunde schmatzen, rülpsen, würgen, stoßen auf, machen einen Katzenbuckel und strecken sich häufig in die Vorderkörpertiefstellung (Spielaufforderung), fressen viel Gras oder erbrechen weißen Schaum.

Nicht nur wir Menschen haben Sodbrennen, aber wusstet ihr, dass auch Hunde darunter leiden können? Sodbrennen ist ein brennendes Gefühl, das passiert, wenn Magensäure zurück in die Speiseröhre läuft. Es kann nicht nur für uns, sondern auch für Hunde wirklich unangenehm und schmerzhaft sein. Wenn wir als Hundebesitzer bemerken, dass unsere Hunde sich unwohl fühlen, sollten wir das ernst nehmen und sie schützen. Es ist wichtig, die Symptome schnell zu erkennen und dann richtig zu reagieren. Manchmal sind Hundebesitzer unsicher, was sie machen sollen. Oft kann man einen Tierarztbesuch auch vermeiden. Es ist entscheidend, dieses Thema zu verstehen, da es nicht nur das Wohlbefinden unseres geliebten Haustiers beeinflussen kann, sondern auch auf ernsthafte Gesundheitsprobleme hinweisen kann.

Blog Sodbrennen

Das Phänomen des Sodbrennens beim Hund: Was ist Sodbrennen?

Sodbrennen, auch als gastroösophagealer Reflux bezeichnet, ist ein Zustand, bei dem Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt. Dieser Rückfluss kann zu einem brennenden Gefühl in der Brust führen, ähnlich wie beim Menschen. Bei Hunden kann es jedoch schwieriger sein, dieses Unwohlsein zu erkennen, da sie es nicht verbal ausdrücken können. Die Speiseröhre und der Magen sind normalerweise durch den unteren Ösophagussphinkter getrennt, aber bei Sodbrennen kann dieser Muskel geschwächt sein, was den Rückfluss ermöglicht.

Unterschied zwischen Sodbrennen und Magenproblemen

Sodbrennen ist nicht dasselbe wie allgemeine Magenprobleme. Magenprobleme können eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, einschließlich Erbrechen und Durchfall, während Sodbrennen spezifische Symptome in der Speiseröhre verursacht, die wir genauer betrachten werden.

Was ist eigentlich Magensäure

Die Magensäure spielt eine entscheidende Rolle im Verdauungssystem von Hunden. Sie wird in den Belegzellen der Magenschleimhaut produziert, wo spezialisierte Protonenpumpen Wasserstoffionen absondern, um eine saure Umgebung zu schaffen. Diese Säure hat mehrere wichtige Funktionen.

Eine der Hauptaufgaben der Magensäure besteht darin, Proteine zu denaturieren und in kleinere Peptide aufzuspalten. Dadurch wird die Verdauung von Nahrungsmitteln erleichtert, und Aminosäuren können effizienter aufgenommen werden, was für die Gesundheit des Hundes von entscheidender Bedeutung ist.

Überdies erfüllt die Magensäure eine Schutzfunktion, indem sie potenziell schädliche Bakterien und Parasiten in der aufgenommenen Nahrung abtötet. Dies trägt dazu bei, den Hund vor Infektionen und Krankheiten zu schützen.

Die saure Umgebung im Magen aktiviert auch Verdauungsenzyme, die bei der Aufspaltung von Nahrungsmitteln eine wichtige Rolle spielen. Dies ermöglicht die effiziente Verdauung von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen.

Die Magensäure, obwohl sehr sauer, schädigt nicht die Magenschleimhaut. Die Magenwand ist mit einem speziellen Sekret geschützt, das Schleim enthält und eine Barriere gegen die aggressive Wirkung der Säure bildet.

Trotz ihrer wichtigen Funktionen kann ein Ungleichgewicht oder ein Rückfluss von Magensäure zu Sodbrennen beim Hund führen. Wie schon weiter oben beschrieben. Dies tritt auf, wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt und Irritationen verursacht. Sodbrennen beim Hund kann verschiedene Ursachen haben, darunter falsche Ernährungsgewohnheiten, Übergewicht, Stress, Nebenwirkungen von Medikamenten und gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD).

Ursachen von Sodbrennen beim Hund

- Falsche Ernährungsgewohnheiten
- Übergewicht und Fettleibigkeit
- Stress und Angst
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD)
- Symptome von Sodbrennen beim Hund:
- Husten und Würgen
- Schluckbeschwerden
- vermehrtes Speicheln
- Reizbarkeit und Unwohlsein
- Appetitverlust

Die Vielfalt der Ursachen von Sodbrennen beim Hund

Falsche Ernährungsgewohnheiten
Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Sodbrennen bei Hunden. Eine schlechte Ernährung, insbesondere die Fütterung von zu großen Mahlzeiten, kann den Druck auf den unteren Ösophagussphinkter erhöhen, was den Rückfluss von Magensäure begünstigt. Die Wahl der richtigen Futtermittel und die Einführung von Mahlzeiten in angemessener Größe können dazu beitragen, dieses Risiko zu minimieren.

Übergewicht und Fettleibigkeit
Übergewichtige Hunde haben ein höheres Risiko für Sodbrennen, da das zusätzliche Gewicht auf den Magen drückt und den Rückfluss von Magensäure begünstigen kann. Ein gesundes Gewichtsmanagement und regelmäßige Bewegung sind Schlüsselkomponenten bei der Vorbeugung und Behandlung von Sodbrennen.

Stress und Angst
Stress und Angst können auch Sodbrennen bei Hunden auslösen oder verschlimmern. Bei einigen Hunden kann Stress dazu führen, dass sie unruhig sind und vermehrt Speichel produzieren, was den Rückfluss von Magensäure begünstigen kann. Die Identifizierung von Stressauslösern und die Einführung von Entspannungstechniken können hilfreich sein.

Lautstarke Umgebungen
Hunde reagieren empfindlich auf laute Geräusche wie Brüllen, Streitigkeiten, Kinderschreien, Feuerwerk, Gewitter, laute Baustellen. Der Stress, den solche Geräusche auslösen können, kann Sodbrennen verschlimmern.
 
Übermäßiger Sport
Einige Hunde, besonders energiegeladene Rassen, können dazu neigen, zu viel Sport zu treiben, wenn sie die Gelegenheit dazu haben. Übermäßiger Sport kann die Muskulatur des unteren Ösophagussphinkters, der die Speiseröhre und den Magen trennt, strapazieren. Dies kann den Rückfluss von Magensäure begünstigen, was zu Sodbrennen führen kann. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass Ihr Hund ausreichend Bewegung bekommt, aber es ist genauso wichtig, die Intensität und Dauer des Trainings angemessen zu halten.
 
Hohe Erwartungen
Hunde sind erstaunliche Tiere, aber sie können auch Stress erleben, wenn zu hohe Erwartungen an sie gestellt werden. Dies kann besonders bei Hunden auftreten, die in bestimmten Disziplinen wie Agility oder Gehorsamstraining aktiv sind. Der Druck, Leistungen zu erbringen, kann Stress verursachen, der sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann, einschließlich Sodbrennen. Stressabbau und die Schaffung einer ausgewogenen Routine für Ihren Hund sind entscheidend, um sowohl übermäßigen Sport als auch hohe Erwartungen zu verhindern. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund ausreichend Ruhe bekommt und nicht ständig in einem Zustand der Aufregung oder Anspannung ist.
 
Trennungsangst
Die Trennung von ihren Besitzern kann bei Hunden Trennungsangst auslösen, was zu Stress führt. Dies kann vermehrtes Speicheln und Unwohlsein verursachen.
 
Soziale Interaktionen
Hunde sind soziale Tiere, und der Mangel an sozialer Interaktion oder unangenehme Begegnungen mit anderen Hunden können Stress verursachen.
 
Veränderungen in der Umgebung
Umweltveränderungen wie Umzüge oder die Einführung neuer Haustiere können Stress auslösen.
 
Gesundheitsprobleme
Schmerzen oder Krankheiten können bei Hunden Stress verursachen, der sich auf Sodbrennen auswirken kann.
 
Dienst- und Arbeitshunde
Diensthunde, wie Polizei- oder Rettungshunde, spielen eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft und sind oft besonderen Belastungen ausgesetzt. Stress kann bei diesen Hunden nicht nur das Wohlbefinden beeinträchtigen, sondern auch Sodbrennen und andere Gesundheitsprobleme auslösen oder verschlimmern. Hier betrachten wir die spezifischen Stressfaktoren bei Diensthunden und wie sie mit Sodbrennen in Verbindung stehen können.
 
Arbeit unter Druck
Diensthunde werden oft in Hochdrucksituationen eingesetzt, sei es bei Such- und Rettungseinsätzen, der Verfolgung von Verdächtigen oder der Sicherung von Veranstaltungen. Der Druck, in solchen Momenten Spitzenleistungen zu erbringen, kann Stress verursachen, der sich auf die Gesundheit auswirkt.
 
Lange Arbeitsstunden
Diensthunde verbringen oft lange Stunden bei der Arbeit, ohne die Möglichkeit, sich auszuruhen oder zu entspannen. Dieser chronische Stress kann zu Magenproblemen führen, einschließlich Sodbrennen.
 
Reisen und Umgebungswechsel
Diensthunde werden oft an verschiedene Orte transportiert und müssen sich an wechselnde Umgebungen anpassen. Dies kann Stress verursachen, der sich auf die Verdauung und den Magen auswirkt.
 
Intensive Ausbildung
Die Ausbildung von Diensthunden erfordert oft hohen Druck und intensive Übungen. Der Stress, der mit solchen Ausbildungsprogrammen einhergeht, kann zu Sodbrennen führen.
 
Symptome von Stress bei Diensthunden
Diensthunde können Stress auf verschiedene Weisen zeigen, darunter vermehrtes Speicheln, Unruhe, Appetitverlust, vermehrtes Bellen oder Aggression. Es ist wichtig, auf diese Zeichen zu achten und Maßnahmen zu ergreifen, um die Belastung zu reduzieren, wenn sie auftreten.
 
Stressbewältigung bei Diensthunden
Die Betreuung von Diensthunden erfordert besondere Aufmerksamkeit, um sicherzustellen, dass sie gesund und stressfrei bleiben. Dazu gehören ausreichende Erholungszeiten, regelmäßige Tierarztbesuche zur Überwachung der Gesundheit und die Implementierung von Stressbewältigungsstrategien wie Entspannung und gezielte Erholungspausen. Die Gesundheit und das Wohlbefinden von Diensthunden sind von großer Bedeutung, und die Prävention von Sodbrennen und anderen Magenproblemen sollte ein wichtiger Aspekt der Betreuung sein. Stressabbau und eine ausgewogene Routine können dazu beitragen, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit dieser wertvollen Tiere zu erhalten. Stressabbau und -bewältigung sind daher entscheidend, um Sodbrennen bei Hunden zu verhindern oder zu lindern. Beruhigende Aktivitäten, ausreichende Bewegung und, falls notwendig, Konsultationen mit einem Verhaltenstherapeuten für Hunde können helfen, Stressauslöser zu identifizieren und Strategien zur Stressreduktion zu entwickeln. Ein stressfreies Leben für Ihren Hund kann nicht nur Sodbrennen verhindern, sondern auch sein allgemeines Wohlbefinden und seine Lebensqualität erheblich verbessern. Daher sollten Sie Stressfaktoren in der Umgebung Ihres Hundes identifizieren und Maßnahmen ergreifen, um diese zu minimieren. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Gesundheit und das Glück Ihres geliebten Haustiers zu gewährleisten.
 

Nebenwirkungen von Medikamenten
Einige Medikamente, die Hunde möglicherweise einnehmen müssen, können als Nebenwirkung Sodbrennen verursachen. Dazu gehören bestimmte Schmerzmittel und Antibiotika. Wenn Ihr Hund Medikamente einnimmt und Sie Anzeichen von Sodbrennen bemerken, sollten Sie dies unbedingt mit Ihrem Tierarzt besprechen, um gegebenenfalls eine alternative Medikation in Betracht zu ziehen.

 

Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD)

Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) ist eine ernsthafte Form von Sodbrennen bei Hunden. Bei GERD ist der untere Ösophagussphinkter chronisch geschwächt, was zu wiederholten und schweren Rückflüssen von Magensäure führt. Die Diagnose und Behandlung von GERD erfordern die Aufmerksamkeit und Expertise eines Tierarztes, da sie spezielle medizinische Maßnahmen erfordert.
 

Signale und Symptome von Sodbrennen beim Hund

Hund frisst Gras und erbricht weißen Schaum
Hunde sind bekannt dafür, gelegentlich Gras zu fressen und danach weißen Schaum zu erbrechen. Dieses Verhalten, das auf den ersten Blick merkwürdig erscheinen mag, hat verschiedene Ursachen und kann auf verschiedene Zustände hinweisen. Oftmals wird es von lauten Darmgeräuschen begleitet.
 
Eine der häufigsten Ursachen für das Grasfressen bei Hunden ist das Vorhandensein von Verdauungsproblemen oder Unwohlsein. Das Gras kann dazu beitragen, Reizungen im Magen zu lindern oder den Hund dazu bringen, zu erbrechen, um unverdaute Nahrung oder irritierende Substanzen loszuwerden. Gras kann eine natürliche Quelle für Ballaststoffe sein, die für eine gesunde Verdauung wichtig sind. Einige Hunde fressen Gras, um ihren Bedarf an Ballaststoffen zu decken und die Verdauung zu fördern.
 
Das Erbrechen von weißem Schaum kann auf eine Magenreizung hinweisen. Diese Reizung kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, einschließlich des Verzehrs von irritierenden Substanzen wie Gras oder Fremdkörpern. Ein weiterer häufiger Grund für das Erbrechen von weißem Schaum ist ein leerer Magen. Wenn ein Hund über einen längeren Zeitraum nichts gegessen hat, kann sich Magensäure ansammeln und zu erbrechen führen. Der dabei produzierte Schaum besteht oft aus Magensäure und Schleim.
 
Sodbrennen ist eine weitere mögliche Ursache für das Erbrechen von weißem Schaum bei Hunden. Wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt, kann dies zu Reizungen und Erbrechen führen. Einige gastrointestinale Probleme wie eine Gastritis (Magenentzündung) oder eine gastrointestinale Infektion können ebenfalls das Erbrechen von weißem Schaum verursachen. Stress und Angst können bei Hunden Erbrechen auslösen, und der dabei produzierte Schaum kann ebenfalls weiß sein.
 
In den meisten Fällen ist gelegentliches Gras fressen und das Erbrechen von weißem Schaum bei Hunden normalerweise kein Grund zur Sorge. Es kann eine Möglichkeit sein, wie Hunde mit Verdauungsproblemen oder Unwohlsein umgehen. Wenn jedoch häufiges Erbrechen von weißem Schaum oder andere Symptome wie Appetitlosigkeit, Durchfall oder Lethargie auftreten, ist es ratsam, Ihren Tierarzt zu konsultieren.
 

Husten und Würgen
Hunde, die unter Sodbrennen leiden, können häufig Husten und Würgen zeigen. Dies geschieht, wenn die Magensäure in die Speiseröhre gelangt und Reizungen verursacht. Es ist wichtig, diesen Husten von anderen Ursachen zu unterscheiden, um eine angemessene Behandlung zu gewährleisten.

Schluckbeschwerden
Sodbrennen kann Schluckbeschwerden verursachen, da die irritierende Magensäure den Schluckreflex beeinträchtigen kann. Ihr Hund kann Anzeichen von Unbehagen zeigen, wenn er frisst oder trinkt, und dies sollte sorgfältig beobachtet werden.

Vermehrtes Speicheln
Übermäßiges Speicheln kann ein Hinweis auf Sodbrennen sein. Wenn Ihr Hund vermehrt Speichel produziert, könnte dies ein Zeichen von Unwohlsein sein, das mit Sodbrennen in Verbindung steht.

Reizbarkeit und Unwohlsein
Hunde mit Sodbrennen können reizbar und unwohl sein. Sie können sich anders verhalten als gewöhnlich und Anzeichen von Unbehagen zeigen. Dies kann von vermehrtem Jammern bis hin zu Aggressivität reichen.

Appetitverlust
Ein häufiges Symptom von Sodbrennen beim Hund ist der Verlust des Appetits. Wenn Ihr Hund plötzlich das Interesse an Nahrung verliert oder weniger frisst als üblich, könnte dies auf Sodbrennen hinweisen.

Veränderungen im Trinkverhalten
Einige Hunde mit Sodbrennen trinken vermehrt Wasser, um die irritierende Säure zu neutralisieren.
 
Schlafprobleme
Sodbrennen kann auch nachts auftreten und Ihren Hund unruhig machen. Er kann häufig aufwachen oder Schwierigkeiten haben, sich hinzulegen und auszuruhen.
 
Verhalten
Ein oft zu sehendes Verhalten ist der Katzenbuckel. Der Hund zieht praktisch vor Schmerz den Bauch ein. Oder die Vorderkörpertiefstellung. Das Strecken der Beine nach vorne. Das ist keine Spielaufforderung, sondern der Versuch auch hier die Magenschmerzen zu beseitigen. Dauerhaftes fiepen und Schmerzhecheln gehört auch dazu.

Die Diagnose von Sodbrennen beim Hund

Tierarztbesuch und Untersuchungen
Wenn Sie Anzeichen von Sodbrennen bei Ihrem Hund bemerken, ist ein Tierarztbesuch der erste Schritt zur Diagnose. Der Tierarzt wird eine gründliche Untersuchung durchführen und Ihre Beobachtungen und Bedenken berücksichtigen.

Ausschluss anderer Gesundheitsprobleme
Es ist wichtig, andere Gesundheitsprobleme auszuschließen, die ähnliche Symptome wie Sodbrennen verursachen könnten. Dazu gehören Erkrankungen wie Magengeschwüre oder Entzündungen der Speiseröhre.

Endoskopie und Röntgenaufnahmen
In einigen Fällen kann eine Endoskopie oder Röntgenuntersuchung notwendig sein, um Sodbrennen zu bestätigen und den Schweregrad der Erkrankung zu beurteilen. Diese Verfahren ermöglichen es dem Tierarzt, die Speiseröhre und den Magen genauer zu untersuchen.

Behandlungsmöglichkeiten für Sodbrennen beim Hund

Die Behandlung von Sodbrennen beim Hund kann verschiedene Ansätze umfassen, einschließlich Ernährungsumstellungen, Gewichtsmanagement, Stressbewältigung, Medikamente und in schweren Fällen chirurgische Optionen. Die Aufrechterhaltung eines gesunden Gleichgewichts der Magensäure ist entscheidend, um die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Hundes zu gewährleisten. Bei Verdauungsproblemen oder Sodbrennen sollten Sie immer Ihren Tierarzt konsultieren, um die richtige Diagnose und Behandlung zu erhalten.

Ernährungsumstellung und Diät-Tipps

Eine Ernährungsumstellung kann bei der Linderung von Sodbrennen helfen. Ihr Tierarzt kann Ihnen Empfehlungen für spezielle Diäten geben, die den Magen Ihres Hundes schonen und den Rückfluss von Magensäure reduzieren.

Gewichtsmanagement

Wenn Übergewicht ein Faktor ist, der zu Sodbrennen beiträgt, ist ein effektives Gewichtsmanagement entscheidend. Ihr Tierarzt kann Ihnen dabei helfen, einen geeigneten Gewichtsverlustplan zu erstellen.

Stressbewältigung und Entspannungstechniken

Stressabbau und Entspannungstechniken können eine wichtige Rolle bei der Sodbrennenbehandlung spielen. Ihr Hund kann von beruhigenden Aktivitäten und einer stressfreien Umgebung profitieren.

Medikamente gegen Sodbrennen

In einigen Fällen kann Ihr Tierarzt Medikamente verschreiben, um das Sodbrennen Ihres Hundes zu behandeln. Diese Medikamente können die Magensäureproduktion reduzieren und die Symptome lindern.
 
Die Verwendung von Pantoprazol oder Omeprazol (auch als Amoprazol bezeichnet) bei Hunden sollte mit äußerster Vorsicht erfolgen. Diese Medikamente gehören zu einer Klasse von Arzneimitteln, die als Protonenpumpen-Inhibitoren (PPIs) bekannt sind und dazu dienen, die Produktion von Magensäure zu reduzieren. Hier sind einige wichtige Gründe, warum die Verabreichung von Pantoprazol oder Omeprazol bei Hunden problematisch sein kann:
 
Mögliche Nebenwirkungen
PPIs können bei Hunden Nebenwirkungen verursachen, darunter Verdauungsstörungen, Durchfall, Erbrechen und Appetitverlust.
 
Langfristige Auswirkungen
Die langfristige Verwendung von PPIs kann zu Mangelzuständen führen, da die Reduzierung der Magensäure die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen wie Eisen, Kalzium und Vitamin B12 beeinträchtigen kann.
 
Maskierung von Problemen
Die Unterdrückung der Magensäureproduktion kann dazu führen, dass andere Magen-Darm-Erkrankungen oder Verdauungsprobleme, die eine rechtzeitige Diagnose und angemessene Behandlung erfordern, maskiert werden. Dies kann zu einer verzögerten Behandlung von schwerwiegenden Erkrankungen führen.
 
Potenzielle Komplikationen
PPIs können das Risiko von gastrointestinalen Infektionen und die übermäßige Vermehrung von schädlichen Bakterien im Magen-Darm-Trakt erhöhen.
 
Individuelle Unterschiede
Die Verträglichkeit von PPIs kann von Hund zu Hund stark variieren, und nicht jeder Hund reagiert gleich auf diese Medikamente.
 
Selbstmedikation oder die Verwendung dieser Medikamente ohne tierärztliche Aufsicht ist nicht ratsam und kann zu unerwünschten Folgen führen. Es ist immer wichtig, eine professionelle tierärztliche Meinung einzuholen, bevor Sie Ihrem Hund Medikamente verabreichen.
 
Gewöhnungseffekt
Bei langfristiger Anwendung von PPIs kann der Körper möglicherweise an die verringerte Magensäureproduktion gewöhnt werden. Dies kann dazu führen, dass die ursprüngliche Magensäureproduktion nach dem Absetzen der Medikamente vorübergehend ansteigt.
 
Rebound-Effekt
Einige Menschen und Tiere, nachdem sie PPIs über einen längeren Zeitraum eingenommen haben, erleben nach dem Absetzen einen sogenannten "Rebound-Effekt". Das bedeutet, dass die Magensäureproduktion vorübergehend über das normale Maß hinaus ansteigt, was zu Symptomen führen kann.
 
Abruptes Absetzen
Es ist ratsam, PPIs nicht abrupt abzusetzen, sondern die Dosierung schrittweise zu reduzieren, um mögliche Entzugserscheinungen oder einen starken Anstieg der Magensäureproduktion zu vermeiden.
 
Die Verwendung von PPIs bei Hunden sollte in der Regel für kurzfristige Behandlungen und als Akutbehandlung genutzt werden, um spezifische Magen-Darm-Probleme zu behandeln. Danach sollte auf jeden Fall alles dafür getan werden, die eigentliche Ursache zu beseitigen und eine Alternativbehandlung eingeführt werden.

Chirurgische Optionen
In schweren Fällen von Sodbrennen kann eine Operation erforderlich sein. Chirurgische Verfahren können den unteren Ösophagussphinkter stärken und den Rückfluss von Magensäure verhindern.

Hausmittel und Prävention

Natürliche Heilmittel zur Linderung
Für Hundebesitzer, die natürliche Ansätze bevorzugen, gibt es einige Hausmittel, die bei der Linderung von Sodbrennen helfen können. Dazu gehören Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel, die die Magengesundheit fördern.

Richtige Fütterungsgewohnheiten
Die Wahl der richtigen Fütterungsgewohnheiten kann zur Vorbeugung von Sodbrennen beitragen. Dazu gehören das Füttern kleinerer Mahlzeiten und das Vermeiden von Nahrungsmitteln, die bekanntermaßen Sodbrennen auslösen können. Akute Hilfe kann so  erfolgen.

Haferflocken
Haferflocken sind ballaststoffreich und können dazu beitragen, den Magen zu beruhigen und saurem Aufstoßen entgegenzuwirken. Sie können auch dazu beitragen, den Mageninhalt zu binden und die Verdauung zu erleichtern. Es wird empfohlen, Haferflocken in Wasser oder fettarmer Milch zu kochen, da fette Milchprodukte Sodbrennen verstärken können.
 
Hüttenkäse
Hüttenkäse ist ein magenfreundliches Nahrungsmittel, da er fettarm und proteinreich ist. Proteine können dazu beitragen, die Magensäure zu neutralisieren und das Sodbrennen zu reduzieren. Hüttenkäse kann eine gute Ergänzung zu einer sodbrennenfreundlichen Ernährung sein.
 

Weiterführende Informationen können gerne hier eingeholt werden.

Joe Rahn Verhaltens- und Ernährungsberatung/Diätetik

Joe Rahn
Verhaltens- und Ernährungsberatung/Diätetik

www.anicare.vet

 
 
BARF-Ratgeber kostenlos anfordern!