Katze BARFEN - Ja oder nein?

Das BARFEN der Katze ist die bessere Variante! 13. Juni 2024 🞄 7 Minuten Lesezeit

Katze BARFEN - Ja oder nein?

Eigentlich stellt sich für mich die Frage nicht. Die Katze ist ein Wüstentier und bezieht über 90% der Flüssigkeit aus der Beute. Wie soll bei einer Fütterung mit Trockenfutter funktionieren, wo doch die meisten Katzen auch nicht gerne Wasser aus stehen Behältern trinken? Die Niere wird auf jeden Fall ein Problem bekommen. Daher stellt sich diese folgende Frage:

Soll ich meine Katze mit Trockenfutter oder mit einer fleischhaltigen Nahrung wie einem Nassfutter aus der Dose oder direkt mit frischem Fleisch, also BARF füttern? Auf der einen Seite ist es mit Sicherheit so, dass die meisten Katzenbesitzer es kennen, dass der Katze eine Schale Milch und eine Schale Trockenfutter hingestellt wird. Oder? Milch, weil Wasser trinken sie ja nicht so gerne.

Milch ist für Katzen aber oft nicht gut verträglich, weil viele erwachsene Katzen laktoseintolerant sind. Das bedeutet, dass sie das Enzym Laktase, das für die Verdauung von Laktose (Milchzucker) notwendig ist, nicht in ausreichender Menge produzieren. Der Konsum von Milch kann daher zu Verdauungsproblemen wie Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen führen. Obwohl Kätzchen in der Lage sind, Milch zu verdauen, verlieren sie diese Fähigkeit oft, wenn sie älter werden und entwöhnt sind.

Wer kam auf die Idee Trockenfutter für Katzen herzustellen?

Trockenfutter für Katzen wurde in den 1950er durch Donald Danforth von "Ralston Purina" erfunden, nachdem 1928 das erste Nassfutter für Katzen auf den Markt kam. Durch den Krieg standen damals nicht ausreichend Pferde als Fleischlieferanten zur Verfügung. So wurde auf Stärkehaltige Produkte geforscht und das Trockenfutter für Katzen kam auf die Welt. Es wurde aber auch entwickelt, um eine bequeme und kostengünstige Möglichkeit zur Fütterung von Haustieren zu bieten. Gerade auch in der Kriegszeit und dem Einzug der Tiere in die Haushalte. Trockenfutter hat eine lange Haltbarkeit und ist einfach zu lagern und zu transportieren, was es für viele Tierhalter attraktiv macht. Zudem ermöglicht es eine einfache Portionierung und kann zur Zahngesundheit beitragen, da das Kauen der trockenen Stücke Plaque und Zahnstein reduzieren kann. Was aber so nicht immer stimmt. Viele Katzen haben trotzdem Backzahnprobleme durch Zahnsteinbildung und können so sogar nicht ordentlich und schmerzfrei fressen.

Tipps zur schrittweisen Umstellung auf BARFEN

Bei der Umstellung auf BARF ist es wichtig, die neue Nahrung langsam einzuführen. Beginne damit, kleine Mengen des neuen Futters mit dem aktuellen Futter zu mischen und allmählich den Anteil des BARF-Futters innerhalb einer Woche zu erhöhen. Dies hilft Ihrer Katze, sich allmählich an die neue Nahrung zu gewöhnen und Verdauungsprobleme zu vermeiden.

Achte darauf, nur qualitativ hochwertiges Fleisch und frisches Gemüse für die BARF-Mahlzeiten Deiner Katze zu verwenden. Vermeide zudem Lebensmittel, die für Katzen giftig sein können, wie beispielsweise Zwiebeln oder Knoblauch.

Um sicherzustellen, dass Deine Katze alle notwendigen Nährstoffe erhält, können spezielle Nahrungsergänzungsmittel hinzufügt werden. Dazu gehören beispielsweise Taurin für die Herzgesundheit oder Omega-3-Fettsäuren für ein glänzendes Fell.

Während der Umstellungsphase und auch danach ist es ratsam, regelmäßige Ernährungsberaterbesuche einzuplanen. Dein Berater kann bei Fragen zur Ernährungsumstellung helfen und sicherstellen, dass Deine Katze gesund bleibt.

Eine Umstellung auf BARF erfordert Geduld und eine gewisse Anpassungszeit für Deine Katze. Jede Katze reagiert unterschiedlich auf Veränderungen in ihrer Ernährung, daher ist es wichtig, geduldig zu sein und ihr Zeit zu geben, sich an das neue Futter zu gewöhnen. Denn Katzen fressen nur das, was sie von Mama gelernt haben, was ungiftig für ist. Das Spielen mit dem Futter durch die Katze ist eine willkommene Abwechslung. Ein Futter, das Deine Katze irgendwo im Haus auf der "Pirsch" findet und nicht an der gewohnten Stelle, macht den Reiz größer. Verwende immer kleine Portionen und stelle diese IMMER auf ein separates Schälchen.

Die Vorteile des BARFENs für Katzen

Katzen sind obligate Karnivoren und haben daher spezielle ernährungsphysiologische Bedürfnisse, die bei der Fütterung berücksichtigt werden müssen. BARFEN (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter für Tiere) ist eine Fütterungsmethode, die diesen Bedürfnissen Rechnung trägt, indem die Katze hauptsächlich rohes Fleisch, Organe und Knochen erhält.

In der freien Wildbahn fressen Katzen häufig kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt. Sie jagen und fangen mehrere kleine Beutetiere, wie Mäuse oder Vögel, und konsumieren diese sofort. Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine wildlebende Katze bis zu zehn oder mehr kleine Mahlzeiten pro Tag zu sich nimmt. Diese Ernährungsweise entspricht ihrem natürlichen Jagd- und Fressverhalten und stellt sicher, dass sie regelmäßig Energie und Nährstoffe erhält.

Diese Nährstoffe benötigt die Katze aus dem Fleisch

Der hohe Proteinbedarf, den Katzen haben, wird zur Bildung von Aminosäuren für die Glukoneogenese benötigt. Es liefert essentielle Nährstoffe wie Taurin, Arachidonsäure und Vitamin A, die für die Gesundheit der Katze unerlässlich sind. Es hat einen niedrigen Kohlenhydratgehalt, da natürliche Beute nur etwa 1-2% Kohlenhydrate enthält und der hohe Feuchtigkeitsgehalt des rohen Futters unterstützt die Nierengesundheit der Katze. Schließlich fördert das Kauen von Knochen und Fleischstücken die Zahngesundheit.

Beim BARFEN ist es wichtig, auf eine ausgewogene Zusammenstellung der Futterkomponenten zu achten, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Die Ration sollte aus 70-80% Muskelfleisch, 10-15% Knochen und 5-10% Organen, insbesondere Leber, Niere und Herz, bestehen. Zusätze wie Eigelb, Lachsöl und Algen sind ebenfalls wichtig, da sie Mineralstoffe und Omega-3-Fettsäuren liefern.

Kohlenhydratreiche Zutaten wie Getreide oder Kartoffeln sind zu vermeiden. Ebenso sollten toxische Zutaten wie Zwiebeln und Knoblauch nicht in der Ernährung der Katze enthalten sein.

Welches BARF Fleisch für Katzen verwenden

Hier habe ich ein paar Rezeptideen für abwechslungsreiche BARF-Menüs, für alle, die die Katzenernährung selber gestalten möchten.

Eine Mischung aus Hühnerfleisch und Truthahnfleisch bietet eine gute Proteinquelle für Katzen. Achte darauf, auch kleinere Knochen und Organe einzubeziehen, um die Mahlzeit ausgewogen zu gestalten. Rindfleisch mit grünem Gemüse ist ebenfalls eine hervorragende Option. Rindfleisch ist reich an Eisen und Proteinen, und wenn Du es mit grünem Gemüse wie Spinat oder Grünkohl kombinierst, fügst Du zusätzliche Nährstoffe hinzu.

Fischvariationen wie Thunfisch, Lachs oder Makrele können eine schmackhafte Abwechslung im Speiseplan der Katze darstellen. Fisch liefert Omega-3-Fettsäuren, die gut für die Haut und das Fell sind. Kaninchen mit Leber ist eine weitere gesunde Wahl. Kaninchenfleisch ist mager und gut verdaulich, und durch das Hinzufügen von Leber erhalten Katzen wichtige Vitamine und Mineralstoffe für ihre Gesundheit. Auch gerade, wenn diese auch Outdoor leben.

Putenhals mit Eigelb ist ebenfalls eine empfehlenswerte Kombination. Putenhals enthält Knorpel und Knochen, die zur Zahnreinigung beitragen können, und das Eigelb ergänzt dieses Gericht mit zusätzlichen Nährstoffen.

Diese Rezeptideen bieten eine Vielfalt an Geschmacksrichtungen und Nährstoffen, um sicherzustellen, dass Deine Katze eine ausgewogene Ernährung erhält.

Wie oft füttern beim BARFEN der Katze

Wissenschaftlich belegt ist, dass Katzen in der freien Wildbahn häufig mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich nehmen. Dieses natürliche Fressverhalten kann auch beim BARFEN berücksichtigt werden. Ich empfohle, die tägliche Futtermenge auf mehrere kleine Portionen zu verteilen, idealerweise mindestens drei bis vier Mahlzeiten pro Tag. Dies entspricht dem natürlichen Jagd- und Fressverhalten von Katzen und kann dazu beitragen, ihre Verdauung zu unterstützen und ihr Wohlbefinden zu fördern. Es gibt aber auch durchaus Katzen die weniger Rationen bevorzugen und sich "Ad libitum" vollfressen.

FertigBARF für Katzen

PETMAN bietet eine breite Palette an FertigBARF-Produkten für Katzen mit der "PETMAN BARF-In-One Premium" Vollnahrung an, die speziell darauf ausgelegt sind, den ernährungsphysiologischen Bedürfnissen von Katzen gerecht zu werden. Im Sortiment finden sich verschiedene Fleischsorten wie Huhn, Truthahn, Rind, Lamm und Lachs, die alle sorgfältig ausgewählt und verarbeitet werden, um höchste Qualität zu gewährleisten. Diese Produkte enthalten eine ausgewogene Mischung aus Muskelfleisch, Knochen und Organen, ergänzt durch wichtige Zusätze wie Eigelb, Lachsöl und Algen, um eine vollständige Nährstoffversorgung sicherzustellen.

Darüber hinaus bietet PETMAN auch spezielle Mischungen an, die auf die individuellen Bedürfnisse von Katzen abgestimmt sind, wie zum Beispiel Produkte für Katzen mit empfindlichem Magen oder Allergien. Diese FertigBARF-Produkte sind praktisch und zeitsparend, da sie bereits portioniert und tiefgefroren geliefert werden, sodass sie nur noch aufgetaut und serviert werden müssen. Mit PETMAN FertigBARF können Katzenhalter sicher sein, dass ihre Tiere eine artgerechte und ausgewogene Ernährung erhalten.

Weiterführende Informationen können gerne hier eingeholt werden.

Joe Rahn Verhaltens- und Ernährungsberatung/Diätetik

Joe Rahn
Verhaltens- und Ernährungsberatung/Diätetik

www.anicare.vet

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