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[Ein-/Ausblenden]Viele Hundebesitzer stehen vor der Herausforderung der "richtigen Fütterung", wenn ihr Hund unter Allergien leidet. Eine mögliche Ursache kann eine Futtermittelallergie sein, die bei ca. 30% der atopischen Hunde auftritt. Dabei ist der begleitende Juckreiz ein häufiges Symptom, das nahezu bei allen betroffenen Hunden vorkommt. Ist dann BARFEN die richtige Fütterung?
Eine Alternative zur kommerziellen Fütterung kann in solchen Fällen das Barfen sein. Beim Barfen (Biologisch Artgerechte Rohfütterung) wird der Hund mit rohem Fleisch, Knochen und Gemüse ernährt. Der Vorteil ist, dass der Besitzer genau kontrollieren kann, welche Zutaten im Futter enthalten sind. So können Allergene gezielt vermieden werden.
Allerdings erfordert das Barfen auch viel Wissen über die Nährstoffbedürfnisse des Hundes und die Zusammenstellung einer ausgewogenen Ration. Zudem besteht ein höheres Risiko für eine bakterielle Kontamination des Futters. Daher sollte die Entscheidung für das Barfen in Absprache mit dem Tierarzt getroffen werden.
Letztendlich hängt es vom individuellen Fall ab, ob das Barfen für einen Hund mit Allergien geeignet ist. Wenn die Allergie durch kommerzielle Futtermittel ausgelöst wird, kann eine Umstellung auf eine selbst zubereitete Ration sinnvoll sein. Bei Umweltallergien hingegen bringt das Barfen meist keinen Vorteil. Hier sind andere Therapieansätze wie Medikamente, Shampoos oder Desensibilisierung nötig, um den Juckreiz und die Entzündungen in den Griff zu bekommen.
Ist das BARFEN von Hunden in solchen Situationen überhaupt angebracht?
Das BARFEN (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter) von Hunden ist eine Ernährungsweise, die auf rohen Fleisch- und Knochenbestandteilen basiert und oft als natürlicher und gesünder für Hunde angesehen wird. Doch ob diese Fütterungsmethode in bestimmten Situationen angebracht ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Erstens ist der Gesundheitszustand des Hundes entscheidend. Hunde mit bestimmten gesundheitlichen Problemen, wie zum Beispiel einem geschwächten Immunsystem, Magen-Darm-Erkrankungen oder Nierenproblemen, könnten Schwierigkeiten haben, rohes Fleisch zu verdauen oder könnten einem höheren Risiko für Infektionen ausgesetzt sein. In solchen Fällen ist es ratsam, einen Ernährungsberater mit diätetischen Kenntnissen zu konsultieren, bevor man auf BARF umstellt.
Zweitens spielt die Herkunft und Qualität des rohen Fleisches eine wichtige Rolle. Rohes Fleisch kann Bakterien wie Salmonellen oder E. coli enthalten, die sowohl für Hunde als auch für Menschen gefährlich sein können. Nur Fleisch von vertrauenswürdigen Quellen sollte Verwendung finden und es sind strenge Hygienemaßnahmen einzuhalten. Bedenke dabei, dass der Metzger des Vertrauens hier nicht die richtige Wahl ist, wenn das zu kaufenden Fleisch schon eine längere Zeit in der Auslage liegt und nicht mehr eine Kühltemperatur von minus 18 Grad aufweist. Damit ist die Bildung von Salmonellen und co. vorprogrammiert. Auch bringen leider viele Fleischsorten auch Schlachthauskeime mit sich, die hier dann ihren Job machen.
Drittens sollte man die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben des Hundes berücksichtigen. Manche Hunde vertragen rohes Fleisch besser als andere, und es kann einige Zeit dauern, bis man die richtige Balance der Nährstoffe gefunden hat. Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Vorteile des Barfens von Hunden bei Allergien
Das BARFEN (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter) kann für Hunde mit Allergien oder Futtermittelunverträglichkeiten einige Vorteile bieten.
Beim BARFEN hast Du die volle Kontrolle über die Zutaten, die in die Mahlzeiten Deines Hundes kommen. Dies ermöglicht es, spezifische Allergene zu vermeiden und die Ernährung genau auf die Bedürfnisse Deines Hundes abzustimmen. Eine natürliche, rohe Ernährung kann dazu beitragen, das Immunsystem Deines Hundes zu stärken und seine allgemeine Gesundheit zu verbessern. Viele Hundebesitzer berichten von einer ganz klaren Verbesserung der Haut- und Fellgesundheit sowie einer Reduktion von allergiebedingten Symptomen.
Industriell hergestelltes Hundefutter enthält oft Konservierungsstoffe, Farbstoffe und andere Zusatzstoffe, die Allergien auslösen können. Durch das BARFEN können Sie diese potenziell schädlichen Stoffe vermieden werden. Einige Hunde mit Futtermittelunverträglichkeiten haben Schwierigkeiten, bestimmte Zutaten in kommerziellem Hundefutter zu verdauen. Eine rohe Ernährung kann die Verdauung verbessern und dazu beitragen, Magen-Darm-Probleme zu reduzieren. BARFEN ermöglicht es auf jeden Fall, die Ernährung Deines Hundes individuell anzupassen und bei Bedarf schnell Änderungen vorzunehmen. Dies ist besonders nützlich, wenn Du feststellst, dass Dein Hund auf bestimmte Zutaten reagiert.
Mögliche Nachteile und Risiken beim BARFEN von Hunden
Zum einen ist die Zusammensetzung und Zubereitung des Futters mit den richtigen und verträglichen Komponenten wichtig. Die Zubereitung von BARF-Futter erfordert mehr Zeit und kann mit höheren Kosten verbunden sein als die Fütterung von kommerziellem Futter. Dann muss eine ausgewogene Nährstoffversorgung sichergestellt werden, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Hier ist Fachwissen gefragt, das vom Ernährungsberater, aber bitte nicht von Hobbyberatern kommen sollte.
Und der Umgang mit rohem Fleisch erfordert strikte Hygienemaßnahmen, um eine Kontamination mit Krankheitserregern zu vermeiden. Niemals dem Hund ein Stück rohes Fleisch geben, ohne dieses vorher mindestens 10 Minuten bei 70 Grad abzukochen oder das Fleisch anzubraten. Die resistenten Keime machen die Allergische Erkrankung nur noch schlimmer und können sogar zum Tode führen.
Verpacktes Hühnerfleisch aus der Kühltheke wird häufig bevorzugt. Eine Untersuchung der Albert Schweitzer Stiftung im Mai 2023 ergab jedoch alarmierende Ergebnisse. Von 51 Proben der Haltungsform 2 der Marke »Metzgerfrisch« des Discounters Lidl waren 71 Prozent mit multiresistenten Keimen belastet. Campylobacter, Enterokokken und Salmonellen wurden ebenfalls gefunden. Die Umweltorganisation Germanwatch zeigte in einer Studie aus dem Jahr 2020, dass jede zweite Probe von Hähnchenfleisch mit antibiotikaresistenten Erregern kontaminiert war.
Auch die Menge von Nahrungsergänzungen und auch Kräutern sind hier zu nennen. Viel hilft nicht viel. In der täglichen Nahrungszufuhr eines Wildcaniden sind auch nicht 15 verschiedene Inhaltsstoffe enthalten, die sich zwar gut und brauchbar anhören, hier aber eher kontraproduktiv sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das BARFEN von Hunden in bestimmten Situationen angebracht sein kann, jedoch sorgfältige Überlegungen und Vorbereitungen erfordert. Es ist immer ratsam, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass diese Ernährungsweise für den eigenen Hund geeignet ist.
Und die Wahl eines sorgfältig ausgesuchten Fleisches, wie in den "Petman Beutestücke" enthalten und von Ernährungsexperten zusammengestelltes FertigBARF wie das "Petman BARF-in-One", sind hier angebrachte Futtervarianten.
Weiterführende Informationen können gerne hier eingeholt werden.
Joe Rahn
Verhaltens- und Ernährungsberatung/Diätetik