Gastbeitrag: Leishmaniose – Nie mehr wieder Mittelmeerurlaub?

von Tierheilpraktikerin & Online-Dozentin Anne Sasson 11. Juni 2019 🞄 3 Minuten Lesezeit

Leishmaniose – Nie mehr wieder Mittelmeerurlaub?

Leishmaniose Titelbild des Gastbeitrages

Bis vor einigen Jahren konnten wir unsere Hunde vor Leishmaniose schützen, indem wir einfach nicht mit ihnen ans Mittelmeer gereist sind. Inzwischen wurden auch in Deutschland Sandmücken gefunden, die diese gefährliche Krankheit übertragen. Doch es besteht kein Grund zur Panik…

Wie du den Sandmücken aus dem Weg gehst

Die Gefahr, dass sich dein Hund in Deutschland ansteckt, bleibt gering. Die erste Schutzmaßnahme bleibt also, die Länder zu vermeiden, in denen die Leishmanien vorkommen. Das sind in Europa insbesondere Spanien, Portugal, Südfrankreich, Italien sowie die ganze Region von Kroatien bis Griechenland und die Türkei.

Wenn du mit deinem Hund in diese Gebiete reisen möchtest, gibt es die Möglichkeit einer chemischen Prophylaxe (hierzu wird dich dein Tierarzt beraten). Es ist trotzdem schlau, dich mit den Sandmücken vertraut zu machen, um ihnen möglichst aus dem Weg zu gehen.

Was du über Sandmücken wissen solltest

- Die „Hauptsandmückensaison“ erstreckt sich von April bis November. Leider ist das auch ganz klar die Urlaubszeit!

- Sandmücken sind ausgesprochen nachtaktiv. Zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang sollte sich dein Hund möglichst nicht draußen aufhalten.

- Anders als ihr Name vermuten lässt, sind Sandmücken nicht am Strand, sondern im Hinterland zu finden. Ihr Name kommt von ihrer Farbe, nicht von ihrem Aufenthaltsort!

- Sandmücken sind extrem windempfindlich. Den Sonnenuntergang genießt du mit deinem Hund also möglichst an einem Strand mit erfrischender Brise ;-)

- Sandmücken mögen keine Leuchtstofflampen. Sie sind zugegebenermaßen nicht sehr romantisch, schrecken diese Insekten aber gut ab. Eine gute Lösung für die Beleuchtung einer Terrasse… Eine schöne Kerze darfst du trotzdem anzünden!

- Sandmücken fliegen sehr schlecht, deshalb ist dein Hund besser geschützt, wenn er in Bewegung ist oder sich in den höheren Stockwerken (ab 1. Stock) befindet – Joggen am Strand ist also eine gute Option!

- Gängige Moskitonetze sind zu grobmaschig, sie lassen die Sandmücken durch. Es gibt spezielle Netze und Gazen (z.B. für die Fenster), die effektiv gegen Sandmücken schützen.

Wann du an Leishmaniose denken solltest

Es kann bis zu 7 Jahre dauern, bis die Krankheit ausbricht. Deshalb ist es wichtig, auch lange nach einer Mittelmeerreise an diese Möglichkeit zu denken. Die Symptome der Leishmaniose sind vielfältig, aber teilweise leider auch sehr unspezifisch (z.B. Fieber, Abgeschlagenheit…). Allerdings werden sie in vielen Fällen von sichtbaren Hautsymptomen begleitet: Das sind die berühmte „Brillenbildung“ (Haarausfall im Augenbereich) und die „ausgefransten“ Ohrränder. Auch am Nasenspiegel oder an den Pfoten kommen Hautläsionen vor.

Wie wird die Leishmaniose behandelt?

Die Leishmaniose ist eine schwere Erkrankung. Du solltest beim leisesten Verdacht deinen Hund unbedingt einem erfahrenen Tierarzt vorstellen, der sich gut auskennt. Eine Tierheilpraktikerin*, die ganzheitlich arbeitet, wird dich und deinen Hund zusätzlich sinnvoll und effizient unterstützen.


Du solltest auch die Fütterung überprüfen lassen. Wie diese angepasst wird, hängt zum einen von den Medikamenten ab, die dein Hund bekommt. Bei einer Behandlung mit Allopurinol muss dein Hund unbedingt purinarm gefüttert werden. Sind seine Nieren schon betroffen, dann sollte dies auch bei der Fütterung berücksichtigt werden. Eine kompetente Ernährungsberaterin* wird dir hierbei gut helfen können.

Damit es gar nicht soweit kommt, möchte ich dir ans Herz legen, möglichst alle Schutzmaßnahmen zu kombinieren. Dann steht einem schönen Urlaub im Süden nichts im Wege.


Alles Gute für dich und deine Tiere

Anne Sasson
Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin & Online-Dozentin


(* Die Bezeichnungen schließen natürlich auch unsere noch wenigen männlichen Kollegen ein)

Anne Sasson Bild

www.berlin-tierhomoeopathie.de

https://www.facebook.com/anne.sasson/
Die Fütterung & Behandlung von Hunden mit chronischer Nierenerkrankung

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