Diabetes mellitus bei Hunden und Katzen

Ernährungstipps und Rezepte für ein stabiles Leben

20. Dez. 2024 🞄 5 Minuten Lesezeit

Diabetes mellitus gehört zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen bei Hunden, tritt aber auch bei Katzen auf. Die richtige Ernährung spielt eine entscheidende Rolle, um den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und die Insulindosis so gering wie möglich zu halten. In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen Vierbeiner optimal unterstützen kannst und welche Rezepte sich für eine diabetesgerechte Fütterung eignen.

Was ist Diabetes mellitus?

Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper entweder zu wenig Insulin produziert (Typ 1) oder die Zellen auf das vorhandene Insulin nicht mehr ausreichend reagieren (Typ 2). Insulin ist ein Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert, indem es den Zucker aus dem Blut in die Zellen transportiert, wo er als Energiequelle dient.

Diabetes mellitus gehört zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen

Diabetes mellitus kann als sekundäre Erkrankung infolge einer Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) oder einer Exokrinen Pankreasinsuffizienz (EPI) auftreten. Dies geschieht, wenn die Funktion der Bauchspeicheldrüse langfristig gestört wird, also wenn die Pankreas durch Entzündungen oder Gewebeschäden nicht mehr ausreichend Insulin produziert. Eine frühzeitige Diagnose, eine angepasste Therapie und eine konsequente Überwachung sind essenziell, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität deines Tieres zu sichern.

Typ1 ist häufiger bei Hunden als bei Katzen anzutreffen. Obwohl beide fast gleich übergewichtig sein können. Sie betrifft vor allem mittelalte bis ältere Tiere, und einige Rassen wie Pudel, Samojeden oder Beagles sind genetisch prädisponiert. Typ 1-Diabetes kommt bei Katzen vor, ist jedoch wesentlich seltener als Typ 2, welches die häufigste Form von Diabetes bei Katzen ist und tritt vor allem bei älteren, übergewichtigen und weniger aktiven Tieren auf.

Die genaue Ursache für diese Fehlsteuerung des Immunsystems ist nicht vollständig geklärt, jedoch spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Zum einen gibt es eine genetische Veranlagung: Bestimmte Hunde- oder Katzenrassen haben ein höheres Risiko, eine solche Autoimmunreaktion zu entwickeln. Zum anderen können Umweltfaktoren eine Rolle spielen. So wird vermutet, dass Virusinfektionen oder toxische Substanzen in der Nahrung oder Umwelt den Prozess auslösen können. In einigen Fällen könnte es auch zu einer sogenannten Kreuzreaktion kommen, bei der das Immunsystem zunächst auf einen Virus oder einen anderen Auslöser reagiert und anschließend die Beta-Zellen angreift, weil diese eine ähnliche Struktur wie der ursprüngliche Auslöser haben.

Im Verlauf der Erkrankung kommt es durch die Aktivierung des Immunsystems zu einer schrittweisen Zerstörung der Beta-Zellen. Spezielle Immunzellen, die sogenannten T-Zellen, setzen Stoffe frei, die die Beta-Zellen angreifen und zerstören. Gleichzeitig können Antikörper gegen die Beta-Zellen gebildet werden, die diesen Prozess weiter verstärken. Mit der Zeit produziert die Bauchspeicheldrüse immer weniger Insulin, bis schließlich ein völliger Insulinmangel entsteht.

Typische Symptome bei Hunden und Katzen sind:

  • Gesteigerter Durst

  • Vermehrtes Wasserlassen

  • Gewichtsverlust trotz gutem Appetit

  • Müdigkeit und Apathie

Warum ist Insulin so wichtig?

Insulin spielt eine zentrale Rolle im Zuckerstoffwechsel. Fehlt Insulin, kann der Zucker nicht in die Zellen gelangen, sondern verbleibt im Blut. Dies führt zu erhöhten Blutzuckerwerten, was langfristig die Blutgefäße, Nerven und Organe schädigen kann. Eine ausgewogene Ernährung hilft, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und die Insulindosis zu kontrollieren.

Ernährungsempfehlungen bei Diabetes mellitus

Die Ernährung bei Diabetes mellitus sollte auf folgende Prinzipien basieren:

1. Hoher Ballaststoffgehalt

Ballaststoffe verlangsamen die Verdauung und helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Geeignete Ballaststoffe für Hunde sind:

  • Karotten (roh püriert oder gekocht in kleinen Mengen)

  • Kürbis (gekocht)

  • Zucchini (gedünstet oder roh)

  • Brokkoli (gedünstet)

  • Grüne Bohnen (gedünstet)

  • Linsen und Kichererbsen (gut gekocht)

  • Haferflocken (am besten Vollkorn, nicht Instant)

  • Flohsamenschalen (vorher in Wasser eingeweicht)

Bei Katzen sollten Ballaststoffe nur in kleinen Mengen zugefüttert werden, da sie Fleischfresser sind:

  • Kürbis

  • Zucchini

  • Flohsamenschalen (eingeweicht)

2. Reduzierter Kohlenhydratanteil

Eine reduzierte Menge an schnell verdaulichen Kohlenhydraten hilft, Blutzuckerspitzen zu vermeiden. Zu meiden sind:

  • Kartoffeln, Mais, weißer Reis

  • Industriell verarbeitete Getreideflocken

  • Nudeln

Besser geeignet sind kleine Mengen ballaststoffreicher Kohlenhydrate wie brauner Reis oder Haferflocken.

3. Hochwertige Proteine

Eine proteinbetonte Ernährung ist essenziell, um die Muskelmasse zu erhalten und den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Empfohlene Proteinquellen:

  • Hühnerbrust

  • Mageres Rindfleisch

  • Hochwertige Fertigprodukte wie Petman RAW Veterinary Diet "VET Balance Diabetes"

4. Regelmäßige Fütterungszeiten

Regelmäßige Fütterungszeiten stabilisieren den Blutzuckerspiegel. Idealerweise werden Hunde und Katzen zu festen Zeiten mit gleichbleibender Futtermenge gefüttert.

5. Gewichtskontrolle

Übergewicht beeinträchtigt die Insulinempfindlichkeit und sollte daher vermieden werden. Ein gesundes Körpergewicht trägt maßgeblich zur Stabilisierung des Blutzuckers bei.

Rezepte für Hunde mit Diabetes mellitus

Hühner-Gemüse-Eintopf

Zutaten:

  • 500 g Hühnerbrust (ohne Haut)

  • 1 Tasse grüne Bohnen (frisch oder gefroren)

  • 1 Tasse Süßkartoffel (gewürfelt)

  • 1 Tasse Kürbis (gekocht und püriert)

  • 1 Tasse Wasser oder ungesalzene Hühnerbrühe

  • Barfers Best

  • Dorschlebertran oder Lachsöl

Zubereitung:

  1. Hühnerbrust in Wasser oder Brühe gar kochen, abkühlen lassen und zerkleinern.

  2. Gemüse hinzufügen und alles zusammen weich kochen.

  3. Kürbis unterrühren und die Mischung abkühlen lassen.

  4. Mit Barfers Best und Fischöl ergänzen.

Rindfleisch-Gemüse-Mischung

Zutaten:

  • 500 g mageres Rindfleisch (z.B. Petman Kompact)

  • 1 Tasse Zucchini (gewürfelt)

  • 1 Tasse Spinat (frisch oder gefroren)

  • ½ Tasse Haferflocken (ungesüßt)

  • 1 Tasse Wasser

Zubereitung:

  1. Rindfleisch anbraten, Fett abgießen.

  2. Zucchini, Spinat und Wasser hinzufügen, bis das Gemüse weich ist.

  3. Haferflocken unterrühren und einige Minuten köcheln lassen.

  4. Abkühlen lassen und servieren.

Rezept für Katzen mit Diabetes mellitus

Hühnerfleisch mit Kürbis Zutaten:

  • 300 g Hühnerfleisch

  • 50 g Kürbis (gekocht und püriert)

  • Barfers Best für Katzen

  • Fischöl

Zubereitung:

  1. Hühnerfleisch kochen und in kleine Stücke zerkleinern.

  2. Kürbispüree untermengen.

  3. Mit Barfers Best und Fischöl ergänzen.

Die richtige Ernährung kann das Management von Diabetes mellitus bei Hunden und Katzen erheblich unterstützen. Ein hoher Ballaststoffgehalt, reduzierte Kohlenhydrate, hochwertige Proteine und regelmäßige Fütterungszeiten sind essenziell. Spezielle Diätfutter wie die "RAW Veterinary Diet VET Balance Diabetes" von Petman bieten eine gute Basis für eine diabetesgerechte Fütterung.

Weiterführende Informationen können gerne hier eingeholt werden.

Joe Rahn Verhaltens- und Ernährungsberatung/Diätetik

Joe Rahn
Verhaltens- und Ernährungsberatung/Diätetik

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