Das Leiden im Ohr: Alles, was Hundebesitzer über Ohrentzündungen wissen müssen

12. Apr. 2024 🞄 7 Minuten Lesezeit

Ohrentzündungen, was ihr wissen müsst

Eine häufige Erkrankung, mit der Hunde zu kämpfen haben, sind Ohrentzündungen. Aber was genau ist eine Ohrenentzündung und wie kannst du sie erkennen und behandeln? 
 
Ohrinfektionen sind oft schmerzhaft. Sie können verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel Parasitenbefall oder allergische Reaktionen. Die Symptome einer Ohrentzündung können von Hund zu Hund unterschiedlich sein, aber einige der häufigsten Anzeichen sind: Juckreiz, Rötung, Ausfluss oder ein unangenehmer Geruch. Es ist angebracht, eine Ohrenentzündung frühzeitig zu erkennen und sie angemessen zu behandeln. Für Hunde kann diese wirklich sehr unangenehm werden und Verhaltensweisen an den Tag legen, die Dein Hund bisher nicht gezeigt hat. Schließlich kann ein Hund nur gesund und glücklich bleiben, wenn auch seine Ohren gesund sind. Lies also weiter und erfahre alles, was du wissen musst, um deinem Hund bei diesem lästigen Ohrenproblem zu helfen.

Ohrinfektionen bei Hunden verstehen

Ohrinfektionen sind entzündliche Erkrankungen, die das Innenohr, das Mittelohr oder das Außenohr betreffen können. Das Innenohr ist für das Hören und das Gleichgewicht verantwortlich, das Mittelohr für die Schallübertragung und das Außenohr besteht aus der Ohrmuschel und dem Gehörgang. Ohrinfektionen können einen oder mehrere dieser Bereiche betreffen.
 

Weiterführende Informationen können gerne hier eingeholt werden.

Joe Rahn Verhaltens- und Ernährungsberatung/Diätetik

Joe Rahn
Verhaltens- und Ernährungsberatung/Diätetik

www.anicare.vet

 
Es gibt verschiedene Arten von Ohrinfektionen, z. B. Otitis externa (Entzündung des Außenohrs), Otitis media (Entzündung des Mittelohrs) und Otitis interna (Entzündung des Innenohrs). Die meisten Ohrentzündungen bei Hunden sind Otitis externa, das heißt, die Entzündung tritt im Außenohr auf. Die häufigsten Ursachen für Ohrentzündungen bei Hunden sind Parasitenbefall, allergische Reaktionen, Fremdkörper im Ohr, übermäßige Feuchtigkeit oder Nässe im Ohr, schlechte Ohrhygiene und Infektionen. Es gibt bestimmte Hunderassen, die aufgrund ihrer anatomischen Gegebenheiten anfälliger für Ohrinfektionen sind. Hunde mit hängenden Ohren, wie Cocker Spaniels und Basset Hounds, haben aufgrund ihrer eingeschränkten Belüftung ein höheres Risiko für Ohrinfektionen.
 

Häufige Ursachen für Ohrentzündungen bei Hunden

Es gibt mehrere häufige Ursachen für Ohrentzündungen bei Hunden. Eine der Hauptursachen ist ein Befall mit Ohrmilben. Diese winzigen Parasiten können starken Juckreiz, Rötungen und Entzündungen im Ohr verursachen. Eine weitere häufige Ursache sind Hefeinfektionen. Hefe ist ein natürlicher Bestandteil der Hautflora von Hunden, aber wenn sich das natürliche Gleichgewicht der Hefestämme verschiebt, kann es zu einer Überwucherung kommen, die zu einer Ohrentzündung führt.
 
Auch Allergien können Ohrentzündungen bei Hunden auslösen. Eine allergische Reaktion kann durch Nahrung, Umweltfaktoren wie Pollen oder Hausstaubmilben oder Flohbisse ausgelöst werden. Die allergische Reaktion führt zu einer Entzündung im Ohr und kann starken Juckreiz und Unbehagen verursachen. Eine weitere häufige Ursache für Ohrentzündungen bei Hunden ist ein Fremdkörper im Ohr. Das kann Gras, Schmutz oder sogar ein Insekt sein, das versehentlich in das Ohr gelangt ist. Der Fremdkörper kann zu Reizungen und Entzündungen führen, die eine Ohrentzündung verursachen.
 

Anzeichen und Symptome von Ohrinfektionen bei Hunden

Die Symptome einer Ohrentzündung können je nach Schweregrad und Ursache variieren. Einige der häufigsten Anzeichen für Ohrinfektionen bei Hunden sind:
 
1. Starkes Kratzen und Reiben des Ohrs
2. Rötung oder Schwellung des Ohrs
3. unangenehmer Geruch aus dem Ohr
4. Ausfluss aus dem Ohr (kann wässrig, eitrig oder blutig sein)
5. Schmerzhafte Reaktionen beim Berühren oder Manipulieren des Ohrs
6. Kopfneigung oder Gleichgewichtsprobleme
7. Verhaltensänderungen, wie Reizbarkeit oder Aggressivität
8. Schütteln des Kopfes oder häufiges Kratzen an den Ohren
 
Diese Symptome können aber auch auf andere Ohrenkrankheiten hinweisen. Es ist daher ratsam, bei Verdacht auf eine Ohrenentzündung einen Tierarzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten.
 

Diagnose von Ohrinfektionen bei Hunden

Ohrinfektionen bei Hunden werden in der Regel durch eine gründliche Untersuchung des Ohrs durch einen Tierarzt diagnostiziert. Der Tierarzt untersucht die Ohrmuschel auf Anzeichen von Rötung, Schwellung, Ausfluss oder Fremdkörpern. Falls nötig, kann auch eine Ohrenspülung durchgeführt werden, um den Gehörgang zu reinigen und Proben für weitere Untersuchungen zu entnehmen. Um die genaue Ursache der Ohrentzündung zu bestimmen, kann der Tierarzt einen Abstrich oder eine Kultur des Ohrsekrets vornehmen. So kann festgestellt werden, ob es sich um eine bakterielle oder eine Pilzinfektion handelt oder ob Parasiten wie Ohrmilben vorhanden sind.
 
In manchen Fällen sind weitere Untersuchungen wie eine Röntgenaufnahme oder eine Biopsie erforderlich, um andere mögliche Ursachen der Ohrenentzündung auszuschließen.
 

Behandlung von Ohrinfektionen bei Hunden

Die Behandlung von Ohrinfektionen bei Hunden hängt von der Schwere der Infektion und der zugrunde liegenden Ursache ab. In den meisten Fällen wird der Tierarzt eine Kombination aus medizinischer Behandlung und unterstützenden Maßnahmen empfehlen. Die medizinische Behandlung kann die Verabreichung von Antibiotika oder Antimykotika zur Bekämpfung der Infektion umfassen. Oft werden auch Ohrentropfen oder -salben verschrieben, um die Entzündung zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen. Es ist ratsam, die verschriebenen Medikamente genau nach Anweisung des Tierarztes und mit bedacht zu verabreichen und die Behandlung auch dann fortzusetzen, wenn die Symptome zu verschwinden scheinen. Zu viele Hundehalter geben hier dann schnell auf. Nach dem Motto: Es ist ja schon viel besser und ich will meinen Hund nicht länger quälen.
 
Zusätzlich zur medizinischen Behandlung können unterstützende Maßnahmen wie die Reinigung der Ohren mit speziellen Ohrlösungen und das Abtrocknen der Ohren nach dem Baden oder Schwimmen dazu beitragen, den Heilungsprozess zu beschleunigen und Rückfälle zu verhindern. Eine gute Ohrhygiene ist wichtig, um das Risiko zukünftiger Ohrinfektionen zu verringern.
 

Vorbeugung von Ohrinfektionen bei Hunden

Ohrinfektionen bei Hunden kann man mit ein paar einfachen Maßnahmen vorbeugen. Eine regelmäßige und gründliche Reinigung der Ohren mit einer speziellen Ohrlösung kann helfen, Schmutz, Exsudate und überschüssiges Ohrenschmalz zu entfernen und das Infektionsrisiko zu verringern.
 
Außerdem ist es wichtig, die Ohren nach dem Baden oder Schwimmen gründlich abzutrocknen, da überschüssige Feuchtigkeit im Ohr ein idealer Nährboden für Bakterien und Pilze sein kann. Vermeide es, Wasser oder Fremdkörper in die Ohren deines Hundes zu bekommen und sorge dafür, dass die Ohren trocken und gut belüftet bleiben. Eine gesunde Ernährung und die Vermeidung potenzieller Allergene können ebenfalls dazu beitragen, das Risiko einer Ohrenentzündung zu verringern. Bei Hunden mit Allergien ist es ratsam, Allergietests durchzuführen, um die spezifischen Auslöser zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Gerade Ohrenentzündungen sind in den meisten Fällen ein Indiz für eine allergische Reaktion. Meist ist hier die Ernährung der Übeltäter und eine Erkrankung des Mikrobiom des Hundes.
 

Hausmittel gegen Ohrentzündungen bei Hunden

Es gibt einige Hausmittel, die zur Linderung leichter Ohrinfektionen bei Hunden eingesetzt werden können. Diese Hausmittel sind jedoch keine geeignete Alternative zur tierärztlichen Behandlung sind und dass bei schweren oder lang anhaltenden Ohrentzündungen ein Tierarzt konsultiert werden sollte. Werden hier die falschen Mittel angewandt, kann das Deinem Hund noch mehr Schmerzen zufügen.
 
Ein beliebtes Hausmittel zur Linderung von Ohrinfektionen ist es, die Ohren mit einer Mischung aus warmem Wasser und verdünntem Apfelessig zu spülen. Dieses aber nur in einer sehr hohen Verdünnung. Diese Lösung kann helfen, überschüssiges Ohrenschmalz zu entfernen und das Ohr zu reinigen. Es ist wichtig, die Lösung nicht in das Ohr zu spritzen, sondern sie vorsichtig auf die Ohrmuschel aufzutragen und das Ohr dann sanft zu massieren, um die Lösung zu verteilen. Der Dreck wird nach außen gefördert und kann mit einem weichen Tuch dann aus der Ohrmuschel ausgeputzt werden. Ein weiteres Hausmittel ist die Verwendung von Aloe-Vera-Gel. Aloe vera hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann helfen, Reizungen und Rötungen zu lindern. Gib eine kleine Menge Aloe-Vera-Gel auf ein sauberes Wattepad und tupfe es vorsichtig auf das betroffene Ohr. Die Anwendung von Hausmitteln sollten bei Ohrentzündungen nur bei leichten Symptomen und nach Rücksprache mit einem Tierarzt durchgeführt werden. Bei schweren oder lang anhaltenden Symptomen ist es ratsam, sofort einen Tierarzt aufzusuchen.
 

Wann man bei Ohrenentzündungen bei Hunden einen direkt einen Tierarzt aufsuchen sollte

Wenn dein Hund Anzeichen einer Ohrenentzündung zeigt. Dies gilt insbesondere, wenn:
 
- Dein Hund starke Schmerzen oder offensichtliches Unwohlsein zeigt
- Die Ohrenentzündung länger als eine Woche anhält oder sich verschlimmert
- Dein Hund Gleichgewichtsstörungen oder Koordinationsprobleme hat
- Du Blut im Ohr oder einen starken, unangenehmen Geruch bemerkst
- Dein Hund zeigt Anzeichen einer Infektion wie Fieber oder Appetitlosigkeit. Viele Hunde reagieren mit Fressunlust
BARF-Ratgeber kostenlos anfordern!