Das große Schlingen

Wenn Hunde zu schnell fressen 28. Apr. 2020 🞄 4 Minuten Lesezeit

Kaum hat der Tierhalter den Napf seines Lieblings mit Futter gefüllt, ist dieses bereits nach wenigen Sekunden quasi inhaliert. In der Regel ist dieses Verhalten der Tiere völlig normal und nicht ungewöhnlich, denn grundsätzlich liegt die eilige Nahrungsaufnahme in der DNA unserer Hunde. Doch wann wird das Schlingen zum Problem und kann den Vierbeiner gesundheitlich negativ beeinträchtigen?

Hund schwarz/weiß mit großem Stück Fleisch im Maul

Vergleicht man das Fressverhalten unserer Vierbeiner mit dem seines wilden Verwandten, dem Wolf, dann wird schnell klar, dass das hastige Fressen in freier Natur gute Gründe hat. Schnell wird hier so viel wie möglich von der erlegten Beute gefressen, denn zum einen weiß man nie genau, wann es die nächste Mahlzeit geben wird. Zum anderen lockt die begehrte Kost schnell andere Tiere an, die sich mit dieser ebenfalls gerne ihre Bäuche füllen möchten. An einem ruhigen Ort erbricht der Wolf nochmals seine Nahrung, um sie gut  zerkaut, erneut zu fressen. Was für den Wolf ein überlebenswichtiges Verhalten darstellt, ist natürlich bei unseren tierischen Begleitern und dem täglich gefüllten Futternapf nicht mehr erforderlich. Doch liegt das Schlingen auch im natürlichen Fressverhalten begründet, gibt es durchaus unterschiedliche Faktoren, die diese gierige Form der Futteraufnahme zusätzlich begünstigen.

MÖGLICHE URSACHEN EINES ZU HASTIGEN FRESSENS

Häufig kann der Grund des Schlingens auch in den Lebensumständen der Tiere liegen. Raufen, Kuscheln, Spielen und noch vieles mehr gehören zum glücklichen Hundeleben einfach dazu. Unsere Vierbeiner sind gesellige Tiere. Wenn sie häufig alleine sind und wenig Ablenkung haben, neigen die Vierbeiner jedoch dazu, ihre Nahrung herunterzuschlingen, denn die Fütterung stellt für sie das Highlight des Tages dar. Auch Futterneid unter Vierbeinern, beispielsweise in einem Haushalt mit mehreren Tieren, kann dazu führen, dass der Napf im Eiltempo geleert wird. Im Welpenalter konkurrieren bereits die vierbeinigen Geschwister untereinander und der Kräftigste unter den Kleinen erhascht sich das Meiste. Züchter beginnen daher oftmals, die Tiere während der Fütterung zu trennen. Ohne Zeitdruck erlernt so jeder kleine Fellfreund seine Nahrung in Ruhe aufzunehmen.

GESUNDHEITLICHE PROBLEME

Zunächst einmal sei gesagt, dass nicht jeder Hund, der schlingt, auch mit gesundheitlichen Folgen zu kämpfen hat. Doch es gibt eben auch Vierbeiner, bei denen das Fressverhalten entsprechende Auswirkungen auf ihre Gesundheit hat. Dabei sind die Symptome sehr unterschiedlich. Die geschluckte Luft, die in das Verdauungssystem gelangt, kann Blähungen und Bauchschmerzen verursachen. Auch Magenprobleme und Übersäuerung aufgrund des kaum produzierten Speichels sind keine Seltenheit. In Mitleidenschaft können zudem die Zähne der Vierbeiner gezogen werden, denn sie werden durch das Schlingen kaum gefordert und können sich im Laufe der Zeit lockern. Ebenso ist Übergewicht ein großes Risiko, denn grundsätzlich stellt sich das Sättigungsgefühl erst nach einiger Zeit ein. Aufgrund ihres Schlingens werden die Tiere weniger schnell satt und fressen möglicherweise größere Portionen. Auch eine  lebensbedrohliche Magendrehung wird durch dieses Fressverhalten begünstigt.

SCHLINGEN VORBEUGEN

Es gibt durchaus ein paar vorbeugende Maßnahmen, die Tierhalter treffen können, um aus der eiligen Nahrungsaufnahme ihres schlingenden Schützlings etwas Tempo rauszunehmen. So ist es stets wichtig, dass die Tiere zu den Fütterungszeiten ungestört ihren Napf leeren können und kein anderer Artgenosse Zugang zum Napf erhält. Auch das Füttern in kleinen Portionen kann hilfreich sein. Dafür wird die Mahlzeit in viele kleine Gaben und zeitlich versetzt angeboten. Ein eigener Napf für jeden in einem Haushalt lebenden Vierbeiner, versteht sich von selbst. Gute Dienste leisten auch sogenannte Antischlingnäpfe. Hindernisse aus Kunststoff im Napf, die labyrinthähnlich strukturiert sind, erschweren eine schnelle Futteraufnahme, trotz des gefüllten Napfes. Denn die Vierbeiner müssen das Futter aus den Freiräumen zwischen den Hindernissen herausschlecken, was einige Zeit in Anspruch nimmt. 

HUNDEEIS IM BECHER - SCHLINGEN UNMÖGLICH

Der nächste Sommer kommt bestimmt und damit darf auch eine kleine Erfrischung für unsere Vierbeiner nicht fehlen. Spezielles Hundeeis für unsere besten Freunde ist da die perfekte Abkühlung. Beispielsweis auf Basis von Magerjoghurt, Banane, Erdnuss und natürlich ohne Zucker, sind die kühlen Leckereien ganz nach Hundegeschmack. Sinnvoll ist es zudem, dass Hundeeis in einem speziellen Behältnis anzubieten, so kann der Vierbeiner es nicht am Stück hinunterschlingen. 

Wir bedanken uns für den interessanten Bericht beim Magazin "Heimtier Journal" und ihr hier kostenlos lesen könnt!
Es liegt auch bei vielen Zoofachhändlern aus.

BARF-Ratgeber kostenlos anfordern!